* geboren 29.10.1879
in
Werl/Westfalen
† gestorben 02.05.1969
in
Obersasbach/Baden
Zentrumspolitiker, Reichskanzler, Botschafter, rk.
Berufsoffizier | |
1914/15 | Militärattaché in Washington und Mexiko |
1917-1918 | Kriegsdienst an der Westfront, in Mesopotamien und Palästina |
1919 | Major a.D.; Pächter des Landgutes Haus Merfeld bei Dülmen |
1921-1928 und 1930-1932 | MdL Preußen (Zentrum) |
1929 | Gutsbesitzer in Wallerfangen |
02.06.-17.11.1932 | Reichskanzler |
30.01.1933 | Vizekanzler |
1934-1938 | a.o. Gesandter bzw. (ab 1936) Botschafter in Wien |
1939-1944 | Botschafter in Ankara |
1945/46 | im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess freigesprochen, aber von einer Spruchkammer zu acht Jahren Haft verurteilt, die 1949 als verbüßt galten |
seit 1963 | in Obersasbach |
Nach seinem Ausscheiden als Berufsoffizier blieb der agrarische Interessenvertreter ein "deutschnationaler" Außenseiter des Zentrums und gewann als Hauptaktionär der Berliner Zentrumszeitung "Germania" und Mitglied des "Herrenclubs" Einfluß. Nach seiner Ernennung zum Reichskanzler trat von Papen aus dem Zentrum aus und blieb mit seinem "Präsidialkabinett der Barone" auf das Vertrauen des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg angewiesen, den er zugunsten einer Ernennung Hitlers zum Reichskanzler beeinflußte. Als dessen Vizekanzler 1934 entmachtet, trug von Papen anschließend in Wien dazu bei, den "Anschluß" Österreichs vorzubereiten; in Ankara stützte er die türkische Neutralitätspolitik. Von begrenzter Einsichts- und Urteilsfähigkeit und von übersteigertem Ehrgeiz getrieben, vermochte von Papen nicht, durch "Zähmung" der NSDAP "Schlimmes" zu verhüten.