Als Präsident des Parlamentarischen Rats und als erster Bundeskanzler nimmt Adenauer maßgeblichen Einfluss auf die Gründung der Bundesrepublik Deutschland.
Mit seiner persönlichen Autorität und dem Prestige des Bundeskanzlers entwickelt sich Adenauer als Vorsitzender der CDU zur unentbehrlichen Führungsfigur.
Schon früh erkennt Adenauer die friedenspolitischen und wirtschaftlichen Vorteile einer europäischen Zusammenarbeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird er zu einem der Architekten Europas.
Die Aussöhnung mit Frankreich gehört zu den wesentlichen Zielen von Adenauers Politik, die 1963 mit dem Elysée-Vertrag gekrönt wird.
Mit seiner am christlichen Menschenbild orientierten Innen- und Gesellschaftspolitik prägt Bundeskanzler Adenauer die innere Verfasstheit der Bundesrepublik Deutschland maßgeblich.
Adenauer weiß, dass die Deutschen im Nationalsozialismus große Schuld auf sich geladen haben. Er strebt daher eine Wiedergutmachung an, integriert aber auch pragmatisch NS-Täter in die junge Bundesrepublik.
Innerhalb der Sozialen Marktwirtschaft, die Adenauer mit Wirtschaftsminister Ludwig Erhard einführt, müssen wirtschaftspolitische Entscheidungen stets flexibel ausgehandelt werden.
Adenauer regiert fast durchweg mit Koalitionspartnern aus dem bürgerlichen Lager. Sein Führungsstil in der Koalition ist straff und bestimmend, so dass sich immer wieder Konflikte ergeben.
Adenauers Politik der Westbindung ruht auf einem atlantischen und einem westeuropäischen Pfeiler. Mit der Westintegration schlägt Adenauer einen völlig neuen Weg deutscher Außenpolitik ein.
Das politische Ziel der deutschen Wiedervereinigung gibt Adenauer niemals auf. Fest im Westen verankert geht er aber ab Mitte der 1950er Jahre auch auf den Osten zu.
Die moralische und finanzielle Wiedergutmachung am jüdischen Volk sah Adenauer als Verpflichtung der Deutschen und als Teil des rechtsstaatlichen Wiederaufbaus in Deutschland an.
Die Entwicklungszusammenarbeit ist für Adenauer ein neues Politikfeld, auf dem sich die Bundesrepublik entsprechend ihrem Potential realpolitisch bewähren muss.
Die Sozialpolitik der Ära Adenauer trug wesentlich zur inneren Stabilisierung der Bundesrepublik bei. Das Wirtschaftswachstum ermöglichte umfassende sozialpolitische Maßnahmen.
Konrad Adenauers Biographie wurde durch seine rheinisch-preußische Prägung bestimmt. Sein Verhältnis zum preußischen Staat war ambivalent. Erst in der historischen Rückschau nach 1945 fiel Adenauers Urteil über Preußen durchweg kritisch aus.
Die Kohle war der dominierende Energieträger in der frühen Bundesrepublik. In den 1950er Jahren eroberte sich aber auch das Öl zunehmende Marktanteile. Adenauers energiepolitisches Krisenmanagement galt der Bewältigung dieses Umbruchs.
Konrad Adenauer verstand es, sich in Szene zu setzen und die Medien zur Durchsetzung seiner politischen Ziele zu nutzen.