Holger Löttel
Der Energiemarkt der Bundesrepublik wurde in den 1950er Jahren von großen Umbrüchen geprägt. Zunächst erlebte die Kohlenwirtschaft eine neuerliche – späte – Blütezeit. Steinkohle aus dem Ruhrgebiet war die Grundlage des Wirtschaftsaufschwungs nach dem Krieg. Während der Konjunkturerhitzung von 1950/51 erwies sich die Kohle sogar als ein derart rares Gut, dass um ihre Verteilung und Förderung erbittert gestritten wurde. Unter dem Eindruck dieser Knappheitskrise vollzog sich in der Folge dann die Liberalisierung des Energiemarkts. Der Import von Auslandskohle und zunehmend auch von Erdöl sollte den Bedarf der Industrie und Privathaushalte decken. Im Ergebnis verlor die Steinkohle ihre dominante Marktposition und sah sich ab 1958 mit einem schlagartigen Absatzeinbruch konfrontiert. Der Strukturwandel des Ruhrgebiets, der sich noch über Jahrzehnte hinziehen sollte, nahm damals seinen Anfang.
Für Konrad Adenauer war und blieb die Kohle der wesentliche Grundstoff der Energieversorgung, zumal er die Bergbaukrise auch unter eminent politischen Gesichtspunkten betrachtete. Der Kanzler, stets besorgt um die noch ungefestigte Ordnung der jungen Bundesrepublik, befürchtete soziale Unruhen und Destabilisierungen im Revier. Demgegenüber bestand Wirtschaftsminister Ludwig Erhard auf die Einordnung der Kohlenwirtschaft in den freien Wettbewerb. Im Einklang mit seinen ordnungspolitischen Prinzipien begrüßte er die Konkurrenz der Energieträger und wollte staatliche Interventionen zugunsten der Kohle vermeiden oder doch zumindest marktkonform gestalten.
Bei alledem spielte die Kernenergie keine konkrete Rolle im energiepolitischen Kalkül, sondern war vornehmlich Projektionsfläche für die vermeintlich strahlende Zukunft einer autonomen, den Weltmarktzwängen enthobenen Energiequelle. Zwar wurden während Adenauers Kanzlerschaft die Weichen für den Aufbau der bundesdeutschen Atomwirtschaft gestellt; im großen Stil gingen die Reaktoren aber erst später ans Netz.
Die Welt, in die Konrad Adenauer 1876 hineingeboren wurde, war eine schwerindustrielle Welt, und der Grundstoff, auf dem sie beruhte, war die Kohle. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs erhöhte sich die Steinkohlenförderung im Deutschen Reich auf 190 Mio. Tonnen (1867: 24 Mio.), davon entfielen allein 114 Mio. Tonnen auf das Ruhrgebiet. Obwohl auch die Energieträger Öl und Wasserkraft an Bedeutung gewannen, deckten kohlenbetriebene Dampfmaschinen den Bedarf an Primärenergie fast vollständig ab.
Die kommunale Energie- und Industriepolitik im Rheinland war in vielfältiger Hinsicht mit dem Kohlenbergbau verflochten. Als Kölner Oberbürgermeister unterhielt Adenauer Kontakte zu Ruhrindustriellen wie August Thyssen, den er bei seiner letzten Grubenfahrt auf der Schachtanlage Lohberg I/II bei Dinslaken persönlich begleitete. Enge Verbindungen bestanden auch zu dem Unternehmer Paul Silverberg, Vorstandsvorsitzender der Rheinischen AG für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation (RAG), die noch vor dem Krieg einen langfristigen Stromliefervertrag mit der Stadt Köln abgeschlossen hatte und den Oberbürgermeister zu ihren Aufsichtsratsmitgliedern zählte.
Adenauers Blick auf den Bergbau wurde stets auch durch die politischen Umstände der Zeit bestimmt. Soziale Unruhen im Revier hinterließen ebenso prägende Eindrücke wie die reichsweiten Erschütterungen der französischen Ruhrbesetzung 1923. Zugleich bezog er die Grundstoff- und Schwerindustrien jedoch als konstruktiven Faktor in die außenpolitischen Überlegungen mit ein, die er bereits in der Zwischenkriegszeit anstellte. Demzufolge sollte die europäische Friedensordnung auf einer „organischen Verflechtung“ des rheinisch-westfälischen Bergbaus mit den Industriegebieten in Lothringen und Luxemburg beruhen. Solche Pläne erwiesen sich, zumal in den Jahren nach 1933, als nicht realisierbar. Erst unter den gewandelten Bedingungen der Nachkriegszeit kamen sie durch die französische Initiative zur Vergemeinschaftung von Kohle und Stahl doch noch zum Zuge.
Die Kohlenwirtschaft bildete für Adenauer also die grundlegende Tatsache der Energie-, Industrie- und Europapolitik. Als er 1945 ins öffentliche Leben zurückkehrte, war die Zukunft des Ruhrbergbaus allerdings höchst ungewiss. Dies lag weniger an den zerstörten Produktionsanlagen, die vergleichsweise rasch wieder in Stand gesetzt werden konnten und ein knappes Jahr nach Kriegsende mehr als ein Drittel des Förderstands von 1938 erreicht hatten. Mit der Beschlagnahmung der Zechen durch die britische Besatzungsmacht im Dezember 1945 stellte sich vielmehr die heikle Frage nach der künftigen Organisation und Eigentumsordnung der Ruhrindustrie. Da die großen Konzerne als Wegbereiter und Rückgrat des nationalsozialistischen Regimes wahrgenommen wurden, galt ihre Entflechtung als unverzichtbar für einen demokratischen Neuanfang. Darüber hinaus strebte die Labour-Regierung in London aber auch offen die Sozialisierung der Bergwerksgesellschaften und ihre Überführung in Gemeineigentum an. Damit traf sie auf Sympathien innerhalb der nordrhein-westfälischen Landesregierung und den im Landtag vertretenen Parteien, vor allem bei der SPD, jedoch ebenfalls in der CDU-Fraktion, obwohl Adenauer als deren Vorsitzender bremste und im März 1947 die Ablehnung entsprechender Anträge von SPD und KPD erwirkte. Als der Landtag im August 1948 schließlich doch noch ein Sozialisierungsgesetz annahm, wurde es von der britischen Militärregierung, die Rücksicht auf amerikanische Bedenken nehmen musste, nicht mehr genehmigt. Seit November des Vorjahres befand sich der Kohlenbergbau unter treuhändischer Verwaltung der Deutschen Kohlenbergbau-Leitung (DKBL), die im alliierten Auftrag die Modernisierung der Bergwerkgesellschaften steuerte und ihre Neustrukturierung bis 1953 abschloss. Die privatwirtschaftliche Eigentumsordnung der Ruhrwirtschaft blieb in den kritischen Nachkriegsjahren hingegen unangetastet – eine wichtige Voraussetzung für die Etablierung der liberalen Wirtschaftsordnung in der Bundesrepublik und die Implementierung der Politik der Sozialen Marktwirtschaft.
In den frühen 1950er Jahren avancierte die Kohle zum Treibstoff des wirtschaftlichen Wiederaufstiegs. Ihre Strukturprobleme, von der hohen Nachfrage nur eine Zeitlang überdeckt, wurden mit der zunehmenden Liberalisierung des Energiemarkts offenkundig. Tatsächlich kündigte sich auf dem Höhepunkt des „Wirtschaftswunders“ der Anfang vom Ende des Kohlenzeitalters an.
Die erste Energiekrise nach Gründung der Bundesrepublik war eine Knappheitskrise, eine Krise des Rohstoffmangels inmitten eines konjunkturellen Booms. Den entscheidenden Impuls hierfür gab der Ausbruch des Korea-Kriegs am 25. Juni 1950, der den globalen Bedarf an Investitionsgütern erhöhte und damit auch die westdeutsche Exportwirtschaft beflügelte. Die Industrie entwickelte nun einen unstillbaren Kohlenhunger, der sich zu einer gravierenden Mangellage auswuchs, weil die Bundesrepublik zugleich zur Lieferung von Kohle ins Ausland verpflichtet war. Diese Entwicklung traf das Wirtschaftsministerium ganz und gar unvorbereitet. In Reaktion auf den explodierenden Inlandsabsatz unterstützte Ludwig Erhard eine Anhebung des Steinkohlenpreises, der weiterhin nach dem Preisgesetz vom 10. April 1948 festgelegt wurde. Entschärfen wollte er die Notlage jedoch vorrangig durch eine Senkung der Kohlenexporte in Höhe von 6,8 Mio. Tonnen für das vierte Quartal des Jahres, auf die sich die Bundesregierung mit der Internationalen Ruhrbehörde verständigt hatte.
Auch Adenauer hielt eine solche Ausfuhrreduzierung für angezeigt, um die „sehr ernst[e] Kohlenlage“ zu entspannen, wie er Erhard am 16. Dezember 1950 schrieb. Unabhängig davon war der Bundeskanzler allerdings sehr unzufrieden mit der Kohlenpolitik des Wirtschaftsministeriums, das die überhöhte Liefermenge seiner Ansicht nach zu verantworten hatte. Dass er selbst aus außenpolitischen Gründen für eine Aufstockung eingetreten war, blieb unerwähnt. Vielmehr wurde Erhard mit Forderungen bezüglich der Kohlenverteilung und einer Anhebung der Förderung unter Druck gesetzt, die in den Zuständigkeitsbereich der DKBL fielen. Auf die Zentralverwaltung des Kohlenbergbaus konnte der Minister wiederum keinen direkten Einfluss ausüben.
In dieser schwierigen Situation verlegte sich Erhard auf öffentliche Kritik an der Ruhrbehörde, deren überzogene Lieferquoten zur Verschlechterung der Kohlenversorgung beitragen würden. Dramatisierte er die Krise hier einerseits in deutlichen Worten, übte er sich an anderer Stelle in demonstrativem Optimismus und versicherte dem Kanzler wiederholt, die Schwierigkeiten seien nur vorübergehender Art. Als die Kohlennot im Frühjahr 1951 immer noch anhielt, warf ihm Adenauer schließlich vor, er habe „die größte Gefahr unseres gesamten Wirtschaftslebens […] nicht richtig erkannt.“ Auf eine grundsätzliche Dimension hinter Erhards Manövern, nämlich die Verteidigung der freien Marktwirtschaft (auch) auf energiewirtschaftlichem Feld, ging der Kanzler mit keiner Silbe ein. Man solle einen „Schnupfen nicht durch Selbstmord“ heilen und zur „Reglementierung und Bewirtschaftung des Mangels“ zurückkehren, hatte Erhard im Spiegel vom 5. Dezember 1950 gewarnt und im Übrigen betont, er werde „die Kohlensituation zu meistern wissen“. Adenauer, mehr interessiert an einem rasch wirksamen Krisenmanagement als an ordnungspolitischen Grundsatzfragen, konnte oder wollte das nicht registrieren.
Tatsächlich – und das war kein selbstverständlicher Erfolg Erhards – wurde die Knappheitskrise während des Korea-Booms ohne Rückfall in die staatliche Bewirtschaftung überwunden. Mit der Einrichtung der Montanunion 1952 sowie der Konsolidierung des wirtschaftlichen Wachstums setzte sich der kohlenpolitische Rahmen neu zusammen. In der Hochkonjunktur ab Mitte der 1950er Jahre waren die Voraussetzungen zur Liberalisierung des Energiemarkts dann besonders günstig. Abermals fiel die Kohlenförderung hinter den Inlandsbedarf zurück, der auch deshalb so rasant zunahm, weil die Preise für die Gemeinschaftskohle nicht an die Nachfrage angepasst, sondern aus konjunkturpolitischen Erwägungen heraus niedrig gehalten wurden.
Im Zuge seiner allgemeinen preispolitischen Stabilisierungsbemühungen schnürte Erhard Anfang Februar 1956 ein Förderpaket für den Ruhrbergbau, das den Unternehmen die Möglichkeit verschaffen sollte, die jüngste Lohnerhöhung von 9 Prozent zu stemmen, ohne bei der Hohen Behörde der Montanunion eine substantielle Preisanhebung beantragen zu müssen. Um ein konkretes preispolitisches Ziel zu erreichen, scheute Erhard also keineswegs den Einsatz von Kohlensubventionen. Dies freilich heißt nicht, er hätte den Preisdirigismus bei der Kohle stillschweigend akzeptiert. Nur wenige Wochen später brachte er im Kabinett einen Antrag zur Aussetzung der europäischen Höchstpreisverordnung ein. Hierauf reagierte Adenauer äußerst irritiert. Den Finanzausgleich für das Tarifabkommen hatte der Kanzler noch unterstützt, da im Bergbau „ganz besondere Verhältnisse vorlägen“ und man „dem Bergarbeiter helfen müsse“. Nun vermochte er schlichtweg nicht einzusehen, warum der Bund den Kohlenpreis mit Zuschüssen gehalten hatte, um ihn kurz danach gänzlich freizugeben.
Erhard vertraute jedoch auf ein gentlemen’s agreement mit den Zechengesellschaften, die auf staatliche Hilfe zählen durften, sofern sie freiwillige Preisdisziplin hielten, wozu sie der Druck des freien Wettbewerbs ohnehin zwingen würde. Umso blamierter stand er da, als der Unternehmensverband Ruhrbergbau (UVR) am 16. September 1957 die Erhöhung der Durchschnittspreise für Kohle und Koks ankündigte. Als Antwort hierauf legte der Minister eine Kabinettsvorlage zur Verschärfung des Energiewettbewerbs vor, die Importkohle und Heizöl steuerlich begünstigte. Den Einwand der IG Bergbau, solche Maßnahmen würden sich „nachteilig“ auf „die soziale Lage des deutschen Bergarbeiters […] auswirken“, wischte er im Gespräch mit den Gewerkschaftsvertretern am 10. Oktober 1957 brüsk zur Seite: „Es gäbe viel zu wenig deutsche Kohle. Die Energiebilanz zeige auf lange Sicht ein Defizit.“
Unter dem langfristigen Eindruck der Kohlennot während des Korea-Booms hegte auch Adenauer keine Bedenken wegen etwaiger Absatzprobleme der Steinkohle auf dem Binnenmarkt. Ganz im Gegenteil galten seine Sorgen eher der Grundstoffversorgung der Wirtschaft, die ihm in der Hochkonjunktur abermals gefährdet schien. So hatte er am 24. November 1955 in seinem Schreiben an Erhard eine Steigerung der Kohlenimporte aus den USA angemahnt, die in den folgenden Jahren tatsächlich stark anwuchsen (von 8,7 Mio. Tonnen 1955 auf 16,4 Mio. Tonnen 1958). Darüber hinaus plädierte Adenauer sogar für eine „vermehrte Verwendung von Heizöl“, zu deren Zwecke „Zollermäßigungen und Zollbefreiungen“ in Betracht gezogen werden sollten.
Weil Adenauer eine neuerliche Knappheitskrise antizipierte und Erhard prinzipiell für marktwirtschaftliche Prinzipien in der Energiepolitik eintrat, wurden Mitte der 1950er Jahre die flankierenden politischen Weichen für eine Liberalisierung des Energiemarkts gestellt. Unabhängig davon war die Verdrängung der Kohle durch das Öl jedoch primär das Ergebnis von Verschiebungen auf den Weltenergiemärkten: Die Frachtraten für Erdöl hatten sich durch Ausweitung der Tankertonnage erheblich vergünstigt. Billiges Öl aus Amerika und den neu erschlossenen Quellen im Nahen Osten flutete den Markt und übte entsprechenden Druck auf die Kohle aus. Innerhalb weniger Jahre stiegen die Öl-Einfuhren von 10 Mio. Tonnen (1957) bis auf 47 Mio. Tonnen (1963). Lag der Anteil des Erdöls am Primärenergieverbrauch in der Bundesrepublik 1958 noch bei 15 Prozent, betrug er zum Ende der Ära Adenauer bereits 32 Prozent und sollte bis 1967 auf 48 Prozent klettern.
Das Öl erwies sich aber nicht nur für die Industrie als attraktive Alternative zur Kohle, sondern ebenso sehr für die Privathaushalte. Leichtes Heizöl für den Hausbrand war kostengünstig, eine Ölheizung sauber und bequem in der Bedienung. Adenauer selbst merkte im August 1958 ausgerechnet gegenüber Bergbauvertretern an, er lasse seinen Koks-Heizungskessel daheim in Rhöndorf nun auf Heizöl umstellen, da er sich dann nicht mehr um die Entsorgung der Asche kümmern müsse und die Ölheizung „offensichtlich erheblich bequemer“ sei: „Man zündet die Heizung an und braucht sich nur noch um das Nachfüllen des Ölbehälters zu kümmern.“
Zu dem Zeitpunkt, als Adenauer diese ungeschützte Bemerkung über die Vorzüge des Öls fallen ließ, war die Ruhrkohlenkrise bereits voll entbrannt. Bis zum Ende des Jahres 1958 wuchsen die künstlich aufgeschütteten und nicht abgesetzten Kohlenhügel – sogenannte Halden – von 1,2 Millionen auf über 12 Millionen Tonnen an. Um die Produktion der Zechen zu drosseln, mussten fast zwei Millionen Feierschichten verfahren werden, für die Bergleute ein entschädigungsloser Verdienstausfall. Die Bundesregierung, von dieser abrupten Kehrtwende der Kohlenlage völlig überrumpelt, benötigte eine Weile, um ihr Krisenmanagement von den Bedingungen einer Knappheitskrise auf die Bewältigung einer Überflusskrise umzustellen. In einem Gespräch, das am 28. April 1958 mit der Spitze der IG Bergbau im Bundeskanzleramt stattfand, begründete Erhard den Einbruch der Kohlennachfrage mit (vorübergehenden) konjunkturellen Schwierigkeiten. Selbst sieben Monate später wollte er noch immer kein Strukturproblem der Ruhrkohlenindustrie erkennen, sondern deutete die Krise als Ergebnis eines Zusammenspiels verschiedener Faktoren. Neben den milden Wintern der letzten Jahre und dem Auftragsrückgang in der Stahlindustrie verwies er aber auch auf Marktveränderungen wie die zunehmenden Anteile des Heizöls und den Anstieg von Kohlenimporten aus den USA. Damit wurden die Folgen der Liberalisierung für den Bergbau berührt, die in den Jahren der Kohlenknappheit überdeckt worden waren.
Das Krisenmanagement des Wirtschaftsministeriums war ganz und gar auf die Verteidigung des freien Wettbewerbs abgestellt, denn – so Erhard mit Schreiben an Adenauer vom 30. Mai 1958 – im internationalen Vergleich sei die Bundesrepublik „mehr denn je auf billige Energie angewiesen“ und könne sich „einen Protektionismus auf dem Energiegebiet am allerwenigsten leisten.“ Anstatt gesetzliche Einfuhrbeschränkungen zu verhängen, wurden die Kohlenimporteure freiwillig zu einem befristeten Verzicht auf den Abschluss neuer Kaufverträge bewogen. Daraufhin warnte die IG Bergbau, die weitergehende Maßnahmen verlangte, bei dem Termin im Kanzleramt am 28. April 1958 in drastischen Worten vor „erhebliche[n] Unruhe[n] unter den Arbeitern“, die zusätzlich noch „von Agenten aus dem Osten aufgeputscht“ würden. Bei Adenauer, der das Ruhrgebiet seit den 1920er Jahren als potentiellen Unruheherd wahrnahm, hinterließen solche Prophezeiungen tiefen Eindruck. Das Revier sei „der gefährlichste und neuralgischste Punkt in der ganzen Bundesrepublik“, führte er später im CDU-Bundesvorstand aus: „Dieser Abbau von hunderttausenden Bergleuten im Industriegebiet würde eine Katastrophe bedeuten.“
Der Konflikt spitzte sich weiter zu, als IG Bergbau und UVR im August 1958 eine gemeinsame Front bildeten und die Krisenpolitik des Wirtschaftsministeriums scharf kritisierten. Gefordert wurde die Reglementierung der Kohleneinfuhr aus den USA und die Ablösung laufender Importverträge, ferner eine Veränderung der Wettbewerbsbedingungen zwischen Kohle und Öl sowie – gewerkschaftsseitig – die Bildung eines „Energiewirtschaftsrats“ mit Richtlinienkompetenz „für eine geplante Energiepreis- und Investitionspolitik“. Adenauer zeigte sich diesen Vorschlägen gegenüber sehr aufgeschlossen. Ausdrücklich würdigte er die Kohle als „Grundlage für die deutsche Energiewirtschaft“ und sagte zu, die Möglichkeiten für eine Beschränkung der Importlizenzen sowie die Bildung des Energiewirtschaftsrats prüfen zu lassen.
Unter dem Druck sowohl des Bundeskanzlers als auch der Verbände taktierte Erhard ähnlich wie bei der Freigabe des Kohlenpreises zwei Jahre zuvor. Das korporatistische Modell eines Energiewirtschaftsrats, der den Energiebedarf langfristig planen und die Stellung der verschiedenen Energieträger am Markt ordnen sollte, wurde in seinem Haus abgelehnt und nicht weiterverfolgt. Hingegen erklärte sich der UVR nach weiteren Verhandlungen bereit, einen Kohlenrabatt für industrielle Großkunden zu gewähren, woraufhin das Ministerium im Gegenzug ein Verbot neuer Einfuhrverträge für US-Kohle aussprach. Ein solches quid pro quo auf freiwilliger Basis entsprach Erhards Vorstellungen, war es so doch „gelungen“, wie er Adenauer am 3. September 1958 mitteilte, die Kohle zu einem marktkonformen Verhalten zu bewegen, das „gewisse Schutzmaßnahmen“ rechtfertigte. Hierüber zeigte er sich „sehr glücklich“, weil er durchaus das Aufkommen eines „energiewirtschaftliche[n] Dirigismus“ befürchtet hatte, „der der deutschen Volkswirtschaft letzten Endes nur zum Schaden gereicht haben würde.“
Diese Erleichterung war allerdings verfrüht. In den folgenden Wochen entspannte sich die Lage an der Ruhr keineswegs, und Adenauer gelangte zu dem Schluss, die strukturelle Benachteiligung der Kohle könne nur durch staatliche Interventionen auf dem Energiemarkt beseitigt werden: „Liberalisierung in allen Ehren“, so entfuhr es ihm im CDU-Bundesvorstand, „aber daß wir der Liberalisierung zuliebe unsere eigene Wirtschaft in den wichtigsten Zweigen kaputtgehen lassen, das sehe ich nicht ein und mache ich nun einmal nicht mit.“ In einer Besprechung mit der IG Bergbau am 18. November 1958 musste Erhard einen Katalog vorlegen, der amtliche Importbeschränkungen zwar abermals vermied, dafür aber einen breitgefächerten Maßnahmenmix vorsah, um den Druck von der Einfuhrseite her zu lindern und gleichzeitig den Kohlenabfluss zu stimulieren. Die Palette reichte vom Ausstieg aus Verträgen mit amerikanischen Kohlenanbietern über die konjunkturpolitische Stimulation der Eisen- und Stahlindustrie bis hin zur Lieferung von Steinkohle an die DDR im Rahmen des Interzonenhandels. Bezüglich all dieser Vorschläge sagte Adenauer Klärung und Umsetzung innerhalb weniger Wochen zu.
Insofern blieb Erhard nicht mehr viel Zeit, um die Kohlenkrise zu entschärfen. Die Bundesbahn erhielt zusätzliche Kreditmittel in Höhe von 500 Mio. DM zur Herausgabe von Stahlaufträgen, die allerdings nur auf einen eher bescheidenen Kohlenmehrverbrauch von 200.000 Tonnen hinausliefen. Außerdem wurde die Bundeswehr veranlasst, 1 Mio. Tonnen Steinkohle auf Lager zu nehmen, was einer Kohlenbevorratung von zwei Jahren entsprach. Neben solch punktuellen Entlastungsmaßnahmen konnte Erhard Anfang Dezember 1958 aber auch einen signifikanten Verhandlungserfolg erzielen, als er mit Vertretern der Mineralölwirtschaft eine höhere umsatzsteuerliche Belastung des Heizöls vereinbarte und sie sogar auf eine gewisse Preis- und Absatzbeschränkung verpflichten konnte, solange die Kohlenhalden über einer Menge von 15 Tagesförderungen lagen. In der Praxis führte dieses „Kohle-Öl-Kartell“ allerdings nicht zum gewünschten Ziel. Als im Januar 1959 ein großangelegter Bergarbeiter-Protest in Bochum angekündigt wurde, forderte Adenauer ultimative Maßnahmen zur Stabilisierung des Kohlenabsatzes. Im Eilverfahren wurde daraufhin doch noch ein Zoll auf Importkohle in Höhe von 20 DM pro Tonne realisiert. Das „Gesetz zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes“ vom 26. April 1960 verfügte schließlich die Erhebung einer Heizölsteuer in Höhe von 10 DM pro Tonne für Gasöle und 25 DM pro Tonne für schweres Heizöl.
Um die tektonischen Verschiebungen auf dem Energiemarkt zugunsten der Kohle zu korrigieren, reichten all diese Eingriffe aber nicht aus. Immerhin vollzog sich der Rückgang der Beschäftigten im Ruhrbergbau von 607.000 im Jahr 1957 auf 412.000 im Jahr 1964 unter den Bedingungen der Hochkonjunktur einigermaßen sozialverträglich. Der langfristige Strukturwandel, der damals einsetzte, wurde freilich erst mit der Schließung der letzten Steinkohlenzeche Prosper Haniel in Bottrop Ende 2018 abgeschlossen.
Die 1950er Jahre waren die Zeit einer eigentümlichen „nuklearen Ambivalenz“: Unter den Bedingungen des Kalten Krieges brachen wiederholt kollektive gesellschaftliche Ängste vor der atomaren Vernichtung hervor. Dieselbe Energiequelle, die in militärischer Hinsicht verstörende Gefühle verursachte, wurde hinsichtlich ihrer zivilen Nutzung jedoch mit großer Euphorie begrüßt. Auch Adenauer, obwohl um einen nüchternen Blick bemüht, war nicht frei von dieser Zwiespältigkeit. Nachdem US-Präsident Dwight D. Eisenhower in seiner „Atoms for Peace“-Rede am 8. Dezember 1953 die Gründung einer Internationalen Atomenergie-Behörde vorgeschlagen hatte, bezeichnete der Kanzler im Kabinett die wahrscheinlichen Auswirkungen eines Atomkriegs zwar als „unvorstellbar schrecklich“, forderte aber im gleichen Atemzug die Fokussierung „alle[r] Kräfte“ auf die Kernkraftnutzung „für friedliche Zwecke“.
Weit verbreitet war die Begeisterung für das „friedliche Atom“ nicht zuletzt bei der bundesdeutschen Linken. Auf dem Münchener Bundesparteitag der SPD im Juli 1956 schilderte Leo Brandt, Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium und Gründervater der Kernforschungsanlage Jülich (heute Forschungszentrum Jülich), die Kernenergie als Triebfeder eines zweiten industriellen Zeitalters und entwarf die Vision eines kistengroßen Atomkraftwerks, das – eingegraben in der Erde – eine ganze Stadt versorgen könne: „einen halben Meter Kies drüber, am Ende kommt ein Kabel raus“. Der Diskurs über die Kernenergie, so zeigt sich hier, war mehr von Zukunftsvisionen geprägt als von den technologischen Realitäten. Vor diesem Hintergrund sind die 1950er Jahre als „imaginäres ‚Atomzeitalter‘“ (Joachim Radkau) bezeichnet worden.
Gegenstand konkreter energiepolitischer Entscheidungen war die Kernkraft in der Ära Adenauer nicht. Die Bundesregierung sah sich aber vor die parteiübergreifende Erwartung gestellt, ein politisches und legislatives Umfeld zu schaffen, das durch privatwirtschaftliche Initiative ausgefüllt werden konnte. Als Vorreiter positionierte sich die bayerische Landesregierung, die wegen der räumlichen Distanz des Freistaats zu den Kohlenrevieren ein besonderes Interesse an der Atomkraft zeigte. 1956 erwarb sie einen amerikanischen „Schwimmbad-Reaktor“, der im Oktober 1957 in Garching bei München in Betrieb genommen wurde.
Eine energiewirtschaftliche Initialzündung ging von diesem Leuchtturmprojekt allerdings nicht aus. Lange Zeit blieb das Interesse der Energieversorgungsunternehmen (EVU) an einer gewerblichen Nutzung der Kernkraft eher gering. Aus ihrer Sicht bestand kein Energiemangel, der eine solch unüberschaubare Investition gerechtfertigt hätte; vielmehr waren fossile Energieträger in Form von Steinkohle und Erdöl nicht nur reichlich, sondern überreichlich vorhanden. Darüber hinaus wurde ab Mitte der 1950er Jahre die Braunkohlenförderung im niederrheinischen Revier forciert und die Ära der großen Schaufelbagger eingeläutet, die den Niedergang des Steinkohleabbaus im benachbarten Ruhrgebiet begleitete. Obwohl die Bundesregierung mit der Gründung des Kernforschungszentrums Karlsruhe 1956 und der Verabschiedung des Atomgesetzes 1959 die nötigen Rahmenbedingungen schuf, konnte der Anstoß für den Ausbau der Kernkraft letztlich nur über staatliche Subventionen erfolgen. Anfang der 1960er Jahre führte der Bund entsprechende Verhandlungen mit den Energieversorgern; bis 1968 wurden die drei sogenannten Demonstrationskraftwerke Grundremmingen, Lingen und Obrigheim errichtet. Erst als die Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk AG im Jahr darauf den Auftrag für den Bau des Reaktors Biblis A erhielt, nahm die bundesdeutsche Atomwirtschaft erste Konturen an.
Mit den militärischen Implikationen der Kernenergie hat sich Adenauer – der eine atomare Option für die Bundesrepublik langfristig offenhalten wollte – intensiv beschäftigt. Prägnante Aussagen über ihre zivile Nutzung sind hingegen nur in überschaubarem Maße und auch nur jeweils in einem bestimmten politischen Kontext überliefert. Adenauers Engagement auf diesem Feld wurde ursprünglich wohl von Werner Heisenberg forciert. Während der Vorüberlegungen zur Gründung der Atomkommission im Februar 1953 behielt sich der Kanzler sogar deren Vorsitz vor (den er bei der Bildung des Gremiums zwei Jahre später allerdings nicht übernahm). Nach dem Wegfall der besatzungsrechtlichen Restriktionen wurde ein Bundesministerium für Atomfragen eingerichtet, was Adenauer in einem Schreiben an den FDP-Vorsitzenden Thomas Dehler vom 13. Oktober 1955 mit der „immer größere[n] und für die Zukunft nicht absehbare[n] Bedeutung“ der „Kernforschung und der friedlichen Verwertung der Kernenergie“ begründete (die Offenheit dieser Formulierung deutet darauf hin, dass er die Potentiale zwar für beträchtlich hielt, einer utopischen Atomeuphorie aber nicht nahestand). Sicher ist, dass er den Ausbau der Atomkraft als Instrument der europäischen Integration im Rahmen von EURATOM betrachtete, wobei die supranationale Behörde umgekehrt auch die Forschung innerhalb der Bundesrepublik absichern sollte, da eine „rein nationale Atomregelung“ der Bundesrepublik im Ausland auf tiefes Misstrauen stoßen würde, wie er am 19. Januar 1956 in einem Rundschreiben an die Kabinettsmitglieder betonte.
Noch im Frühjahr 1967 hob er sowohl öffentlich wie auch in vertraulichen Gesprächen die Perspektiven einer konkurrenzlos günstigen Atomstromproduktion hervor, verband das Argument aber vorrangig mit seiner Agitation gegen die Kontrollmechanismen des Atomwaffensperrvertrags. Mit Schreiben vom 6. März 1967 informierte ihn sein Schwiegersohn Hermann-Josef Werhahn über die Entwicklung eines sogenannten Thorium-Versuchsbrüters in Jülich, dessen Brennelemente einen kontinuierlichen Hochtemperaturbetrieb ermöglichen würden und eine „weitgehende Unabhängigkeit von den Unbilden der Rohenergiemärkte“ versprachen. Das „Lob von Jülich“ gab Adenauer in seiner Antwort an Werhahn vom 14. März gerne zurück. Fünf Wochen später ist er in Rhöndorf verstorben. Bis zuletzt also hat er die Entwicklung der Atomforschung mit Interesse verfolgt.
Die Energiepolitik in den Gründerjahren der Bundesrepublik war in erster Linie Wirtschaftspolitik, speziell Industrie- und Standortpolitik. In Adenauers Augen besaß sie, bezogen auf die Kohle, eine struktur- und sozialpolitische Komponente. Ludwig Erhard hingegen betrachtete sie unter Gesichtspunkten der allgemeinen Konjunktur- und Preispolitik sowie – mit Blick auf die Konkurrenz zwischen Kohle und Öl – als Gegenstand ordnungspolitischer Grundsatzfragen.
Auch unter den Bedingungen des Nachkriegsbooms war die praktische Energiepolitik reaktive Krisenpolitik. Vor allem die Kohlekrise der späten 1950er Jahre wurde nicht vorhergesehen und traf die politischen Akteure unvorbereitet. Letztlich konnten sie die großen Verschiebungen auf dem Energiemarkt auch nicht substanziell beeinflussen. Ihr Krisenmanagement blieb daher eher kleinteilig und beschränkte sich auf die Abfederung politisch unerwünschter Effekte.
Die energiepolitischen Prioritäten der Bundesregierung müssen aus ihrer Zeit heraus verstanden und analysiert werden. Aller offenkundigen Verschmutzungen zum Trotz galten die fossilen Energieträger als gesellschaftlich akzeptiert. Nachhaltigkeit, Umwelt- oder gar Klimaschutz waren keine Kategorien des politischen Diskurses. Als junger Mann hatte Adenauer zwar über die Filterung von Industrieanlagen nachgedacht und als Kölner Oberbürgermeister eine progressive kommunale Grünflächenpolitik betrieben. Aus der Ethik des christlichen Schöpfungsverständnisses pflegte er eine emotionale Bindung an die Natur. Ein „grüner Kanzler“, die Energiepolitik zeigt das ganz deutlich, ist er deshalb aber nicht gewesen.
Prinzipiell existierte kein erkennbares Bewusstsein für Energie als knappes Gut und für Energieträger als begrenzte Ressource (diese Schockerfahrung blieb späteren Generationen vorbehalten). Die Kohlenknappheit der frühen 1950er Jahre verschärfte sich in der Hochkonjunktur durch die Verbindung mit speziellen Exportverpflichtungen für diesen Rohstoff, sie erwuchs also aus einer temporären Konstellation. Im Vergleich dazu besaß die Kohlenkrise der späten 1950er Jahre schon durchaus eine strukturelle Dimension. Sie stellte sich aber als Überflusskrise, als Problem des Überangebots von Kohle, das durch die Erdölschwemme hervorgerufen und verschärft worden war. Sofern sich hieraus ein Diskurs über „regenerative“ Energien entwickelte, die dauerhaft verfügbar und den Weltmarktzwängen enthoben sein sollten, projektierte er sich auf die Kernkraft.
Primär diente die Energiepolitik der günstigen Grundstoffversorgung der Wirtschaft. Ziel war die Absicherung der ökonomischen Expansion, die Erhard als konstitutiv für die Einlösung des Wohlstandsversprechens der Sozialen Marktwirtschaft betrachtete. Dass unbegrenztes und ungebremstes quantitatives Wachstum auch problematische Folgen zeitigen konnte, wurde nicht aufgeworfen. Die sprichwörtlichen „Grenzen des Wachtsums“ hielten erst 1973 durch den Club of Rome Einzug in die politische Diskussion. Demgegenüber hat Adenauer den strikten Wachstumskurs mit Unbehagen betrachtet, wenn auch eher aus einem gesellschaftskritischen Impuls heraus, weniger aus Gründen der Nachhaltigkeit. Was ihn mit Blick auf die langfristige Energiesicherheit zudem noch beunruhigte, war die Umstellung auf ausländische Energieeinfuhren, die sich mit dem Siegeszug des Heizöls ankündigte. „Eine zu starke Abhängigkeit vom Ausland könne bei außenpolitischen Konflikten [...] zu einer Lahmlegung der deutschen Wirtschaft führen“, warnte er Anfang Dezember 1958 im Kabinett, weshalb die Abwägung bei Fragen des Energiebedarfs „nicht nur von der wirtschaftlichen Seite, sondern entscheidend unter politischer Sicht“ behandelt werden sollte. Auch wenn sich der Kanzler mit seiner Mahnung politisch nicht durchsetzen konnte, erscheint sie im Lichte späterer Entwicklungen – von der Ölpreiskrise 1973 bis zum Ausbruch des Ukrainekriegs 2022 – doch prophetisch.
Geier, Stephan: Schwellenmacht. Bonns heimliche Atomdiplomatie von Adenauer bis Schmidt. Paderborn 2013.
Geppert, Dominik/Schwarz, Hans-Peter (Hg.): Konrad Adenauer, Ludwig Erhard und die Soziale Marktwirtschaft, bearb. von Holger Löttel (Rhöndorfer Ausgabe). Paderborn 2019.
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Uekötter, Frank: Atomare Demokratie. Eine Geschichte der Kernenergie in Deutschland. Stuttgart 2022.
Innerhalb der Sozialen Marktwirtschaft, die Adenauer mit Wirtschaftsminister Ludwig Erhard einführt, müssen wirtschaftspolitische Entscheidungen stets flexibel ausgehandelt werden.
Bekannt ist Konrad Adenauer vor allem als Kommunal- und Bundespolitiker. Zwischen 1946 und 1949 spielte er aber auch in der nordrhein-westfälischen Landespolitik eine bedeutende Rolle.