* geboren 06.07.1898
in
Dortmund
† gestorben 13.10.1969
in
Bonn
Diplom-Wohlfahrtspflegerin, Vorsitzende der Deutschen Zentrumspartei, rk.
Kaufmännische Lehre und Handelsschule, danach Ausbildung zur Diplom-Wohlfahrtspflegerin in Münster und Berlin | |
1917-1933 | hauptamtliche Parteisekretärin des Zentrums in Dortmund |
1928-1933 | MdL Preußen |
1945 | Mitgründerin der Deutschen Zentrumspartei (DZP) |
1946-1950 | MdL Nordrhein-Westfalen |
1948-1949 | Mitglied des Parlamentarischen Rats |
1949-1951 | Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag |
1949-1952 | Parteivorsitzende |
1953-1957 | im Vorstand der Gesamtdeutschen Volkspartei (GVP) |
1957-1969 | MdB (SPD) |
Helene Wessels politisches Handeln speiste sich aus ihrem katholischen Glauben. Nachdem sie vor Ort die politische Arbeit und die sozialen Probleme der katholischen Arbeiterschaft kennen gelernt hatte, setzte sie sich in der Nachkriegszeit vor allen Dingen für eine sozial gerechte Gesellschaft ein. Als Partei- und Fraktionsvorsitzende der Deutschen Zentrumspartei war Wessel im ersten Deutschen Bundestag nicht nur in der Wirtschafts- und Sozialpolitik eine namhafte Kontrahentin der Adenauerschen Regierungspolitik. Ihre Ablehnung der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik führte - gemeinsam mit Gustav Heinemann - zur Gründung der GVP. Nach deren Scheitern bei der Bundestagswahl 1953 trat Wessel 1957 in die SPD ein, für die sie bis zu ihrem Tode im Deutschen Bundestag saß. Ihr Engagement gegen die Wiederbewaffnung und später gegen die Atombewaffnung, ihr Eintreten für Verständigung mit dem Osten und für eine aktive Friedenspolitik zeigten eine - wenn auch nicht mehrheitsfähige - Alternative zur herrschenden Politik auf und machten Wessel in der Zeit des Kalten Krieges zu einer der bedeutendsten Politikerinnen. Sie war die erste Frau an der Spitze einer deutschen Partei.