Laurentius Siemer in weißer Mönchskutte
Laurentius Siemer

Laurentius Siemer

* geboren 08.03.1888 in Elisabethfehn/Oldenburg
† gestorben 21.10.1956 in Köln
OP

Dominikanerpater, Ordensprovinzial, rk.

Übersicht

Gymnasium Vechta
1908 Eintritt in den Dominikanerorden, Studium der Theologie an der Ordenshochschule in Düsseldorf
1914 Priesterweihe
1916 Lehrer
1921 Leiter Ordensschule in Vechta
1918-1920 Studium der Philologie und Geschichte in Münster
1932-1946 Provinzial
1949-1951 Generalsekretär der Katholischen Deutschen Akademikerschaft

Biographischer Werdegang

Siemer geriet früh mit den NS-Machthabern in Konflikt. Im April 1935 wurde er inhaftiert und wegen „Devisenerschleichung" zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt, in der Berufung aber freigesprochen. In Köln schloss er sich dem Widerstand des Ketteler-Kreises an, in dem mit Johannes Albers, Karl Arnold, Andreas Hermes und Jakob Kaiser spätere CDU-Politiker mitwirkten. Nach Kriegsende widmete sich Siemer dem Ausbau des Klosters Walberberg zur Begegnungsstätte und bot dort dem Gründerkreis der Kölner CDP die Möglichkeit zur Klausur. Sein Namensvorschlag „Christlich-Sozialistische Gemeinschaft" für die neue Partei setzte sich nicht durch. Er resignierte, nachdem Konrad Adenauer das Parteiprogramm wesentlich veränderte und es ablehnte, soziale Forderungen aufzunehmen. Siemer war eher Pragmatiker, während sein Protegé Eberhard Welty die theoretischen Grundlagen lieferte. Beide beschränkten sich nach der Gründungsphase der Partei auf Beratung der Sozialausschüsse der CDA. Als Provinzial wurde Siemer 1946 abgewählt. Popularität erlangte der „weiße General" durch seine Rundfunk- und Fernsehauftritte. Gemeinsam mit Welty gründete er 1946 „Die Neue Ordnung".

  • Aufzeichnungen und Briefe (1957). - W. Ockenfels, in: ZGiLB 5 (1982); T. Eggensperger/U. Engel: Frauen und Männer im Dominikanerorden (1992).

Ulrich S. Soénius