* geboren 20.08.1916
in
Heideck/Mittelfranken
† gestorben 02.05.2002
in
Weißenburg in Bayern
Dr. h. c., Elektroingenieur, Bundesminister, Bundestagspräsident, rk.
Lehre im Elektrohandwerk; Fernstudium der Ingenieurwissenschaften | |
1944 | Abschluß am Technikum in Mittweida/Sachsen |
1940-1943 | Kriegsdienst, dann in der Elektroindustrie dienstverpflichtet; Elektroingenieur in Freiberg/Sachsen; Mitarbeit in der väterlichen Schlosserei in Heideck |
1952-1989 | Mitgründer und Mitgesellschafter der BMS Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG, Köln |
1945 | CSU |
1949-1990 | MdB |
1950-1991 | CSU-Landesvorstand |
1953-1957 + 1967-1989 | Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstands bzw. des Präsidiums der CSU |
1953-1957 | stv. Vorsitzender und 1966-1976 Vorsitzender der CSU-Landesgruppe |
1976-1979 | Bundestags-Vizepräsident |
1979-1983 | Präsident des Deutschen Bundestages |
1983-1990 | erneut Bundestags-Vizepräsident |
Stücklen begann 1945 seine politische Tätigkeit, als er zusammen mit seinem Vater und seinen Brüdern im Landkreis Hilpoltstein die CSU gründete und mit großem Einsatz den Aufbau der Parteiorganisation betrieb. Er übernahm Funktionen im CSU-Landesausschuß, im Bezirksvorstand der CSU Mittelfranken und seit 1947 im Parlament der JU. Als MdB engagierte er sich besonders im Bereich der Wirtschafts- und Verkehrspolitik sowie des Mittelstandes und setzte sich für eine fundamentale Wahlrechtsreform ein. Er wirkte maßgeblich an der Gestaltung der Handwerksordnung von 1953 mit, als deren „Vater" er seither apostrophiert wird. 1957 übernahm er das Ressort für das Post- und Fernmeldewesen und baute die Post in den folgenden Jahren zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen aus. Als Vorsitzender der CSU-Landesgruppe vermittelte er unauffällig zwischen den beiden Schwesterparteien, was ihn jedoch nicht daran hinderte, die CDU gelegentlich hart anzugreifen. Obwohl er 1949 zusammen mit Fritz Schäffer und Franz Josef Strauß dazu beigetragen hatte, die "Fraktionsehe" mit der CDU zu schließen, trug er 1976 gegen manche Bedenken den Kreuther Trennungsbeschluß mit. Mit dem Ende der Legislaturperiode 1990 zog er sich aus der Bonner Politik zurück.