* geboren 01.06.1902
in
Bochum
† gestorben 11.06.1984
in
München
Dr. Ing.
Chemiker, Bundesminister, ev.
Chemiestudium an der TH München | |
1927-1952 | Betriebschemiker und später technischer Leiter der Chemischen Fabrik Dr. Karl Bloch in Aubing bei München |
1953 | Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen |
1956-1963 | Bundesminister für Atomfragen, seit 1957 Bundesminister für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft |
1957-1969 | MdB (CSU) |
1963 | Geschäftsführer der Sigri-Kohlefabrikate |
1964-1969 | Präsident des BDA |
Nach mehr als 25-jähriger Tätigkeit in der Industrie trat der damals noch parteilose Balke 1953 als Postminister in das zweite Kabinett Adenauer ein. Ein Jahr später wurde er Mitglied der CSU. Als Nachfolger von Franz Josef Strauß übernahm er nach einer Kabinettsumbildung im Oktober 1956 das Ministerium für Atomkernenergie. Hier legte er die entscheidenden Grundlagen für die Entwicklung der friedlichen Kernenergie und plante mit Erfolg den Umbau des Ministeriums zu einem Wissenschaftsministerium. Nach dessen Neubildung im Gefolge der Regierungskrise im Herbst 1962 (Spiegel-Affäre) wurde jedoch nicht Balke, sondern aus koalitionspolitischen Erwägungen der FDP-Politiker Hans Lenz als neuer Wissenschaftsminister berufen. Daraufhin zog sich Balke aus der Politik zurück. 1964 trat er an die Spitze der Deutschen Arbeitgeberverbände. In diesem Amt setzte er sich nachdrücklich für eine Verständigung mit den Gewerkschaften ein, da er sie als unerlässlich für die Erhaltung des inneren Friedens ansah. Neben einer Honorarprofessur für Chemiewirtschaft an der TH München bekleidete Balke zahlreiche Ämter in Wirtschaft und Wissenschaft.