CDU-Wahlplakat zur Berliner Bürgermeisterwahl für den Kandidaten Dr. Walther Schreiber mit dem Slogan "Berlins Schicksal liegt in guten Händen".
Walther Schreiber

Walther Schreiber

* geboren 10.06.1884 in Pustleben/Harz
† gestorben 30.06.1958 in Berlin

Jurist, Regierender Bürgermeister, Dr. jur., ev.

Übersicht

Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in München, Berlin und Grenoble
1910 Promotion in Halle
1911 + 1919-1925 Rechtsanwalt in Halle
1914-1918 Kriegsdienst
1919-1933 MdL Preußen
1925-1932 preußischer Minister für Handel und Gewerbe
seit 1934 Rechtsanwalt und Notar in Berlin
1945 Mitgründer der CDU in Berlin, 2. Vorsitzender der CDU in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ)
seit 1946 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung
1947-1952 Landesvorsitzender der CDU Berlin
1951 stellvertretender Bürgermeister
1953-1954 Regierender Bürgermeister von Berlin

Biographischer Werdegang

Seit 1919 Mitglied des Preußischen Landtages (DDP), trat Schreiber ab 1925 als preußischer Minister für Handel und Gewerbe hervor. Nach Übernahme der Regierung in Preußen durch Reichskommissar Franz von Papen wurde er am 20. Juli 1932 seines Ministeramtes enthoben. 1945 nahm Schreiber als Gründungsmitglied der CDU in Berlin und der SBZ am Wiederaufbau teil. Im Dezember 1945 wurde er zusammen mit Andreas Hermes als 2. Vorsitzender von der sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) abgesetzt. Das Wirkungsfeld Schreibers blieb danach auf den westlichen Teil Berlins beschränkt. Als die SPD bei den Wahlen zum Berliner Stadtparlament am 3. Dezember 1950 ihre Mehrheit verlor, wollten CDU und FDP mit Schreiber den neuen Regierenden Bürgermeister stellen. Nach einer Kampfabstimmung, bei der für Schreiber und Ernst Reuter je 62 Stimmen abgegeben wurden, kam es aber wieder zu einer großen Koalition. Erst nach dem plötzlichen Tode Reuters am 29. September 1953 wurde Schreiber bis zur Wahl des neuen Berliner Abgeordnetenhauses Ende 1954 Regierender Bürgermeister von Berlin.

  • Einige Notizen über meinen Werdegang, in: Blätter für Junge Politik (Juni 1954).

Ralf Baus