* geboren 10.10.1918
in
Neustadt/Aisch
† gestorben 03.01.2008
in
Neustadt/Aisch
Dr. rer. pol., Unternehmer, Bundesminister, ev.
1937-1942 | Studium der Wirtschafts- und Staatswissenschaften in Nürnberg, Frankfurt/Main und München |
1943-1945 | Soldat |
1945 | Leitung der elterlichen Kolonialwarengroßhandlung und der Dampfziegelei Dehn, Mitgründer der CSU Neustadt |
1946-1964 | Stadtrat |
1952-1964 | Kreisrat |
1953-1990 | MdB (CSU) |
1956-1958 | Mitglied der Gemeinsamen Versammlung der EGKS |
1964-1987 | stv. Vorsitzender der CSU |
1962-1966 | Bundesschatzminister |
1966 | Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit |
1966-1969 | Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen |
1982-1987 | Bundesminister für Verkehr |
Dollinger war nach dem Kriege zunächst Kommunalpolitiker in Neustadt und repräsentierte das protestantische Mittelfranken 1957-1989 in den Spitzengremien der CSU. Als MdB widmete er sich vor allem Wirtschafts-, Finanz- und Mittelstandsfragen. 1953 rückte er in den Vorstand der CDU/CSU-Fraktion auf. Die CSU-Landesgruppe wählte ihn wiederholt (1957-1961 und 1969-1976) zum stellvertretenden Vorsitzenden und 1961-1962 zum Vorsitzenden. Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Kurt Georg Kiesinger und Helmut Kohl beriefen den Wirtschaftsfachmann zwischen 1962 und 1987 in ihre Kabinette. Dollinger engagierte sich seit den 1940er Jahren in verschiedenen Wirtschaftsorganisationen, 1970-1996 war er Vorsitzender des Wirtschaftsbeirats der Union. Geprägt vom evangelischen Bekenntnis wirkte er 1965-1995 in der Bayerischen Landessynode und 1971-1991 in der Synode der EKD mit. Als Mitglied und Vorsitzender des EAK der CSU (1974-1993) sowie als stv. Bundesvorsitzender des EAK der CDU/CSU stärkte er die evangelischen Stimmen innerhalb der Union. Dollinger hatte maßgeblichen Anteil an der Anbindung der anfänglich sehr distanzierten protestantischen Wähler in die CSU.