Werner Hilpert, Wahlplakat von ca. 1950

Werner Hilpert

* geboren 17.01.1897 in Leipzig
† gestorben 24.02.1957 in Oberursel


Syndikus, Minister, Dr. phil., rk.

Übersicht

1926-1933Stadtverordneter Leipzig (Zentrum)
1932-1933Vorsitzender des Zentrums Sachsen
1933-1939Wirtschaftsberater
1939-1945Haft im KZ Buchenwald
1945Mitgründer der CDP/CDU Frankfurt/Main
1945-1952Vorsitzender des Landesverbands Hessen
1945-1951stellvertretender Ministerpräsident von Hessen
1946-1947
und
1950-1952Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung und MdL Hessen
1946-1947Wirtschafts- und Verkehrsminister
1947-1951Finanzminister in Hessen
1949MdB
1952-1957Vorstand der Deutschen Bundesbahn

Biographischer Werdegang

Werner Hilpert, Wahlplakat von ca. 1950

Nach seiner Befreiung aus dem KZ Buchenwald wurde Hilpert von den Amerikanern mit der Verwaltung der beschlagnahmten NS-Vermögenswerte in Thüringen beauftragt. Kurze Zeit später siedelte er nach Frankfurt/Main um und wurde Präsident der IHK. Auf die Gründung der CDU hatte er maßgeblichen Einfluss. Die von ihm mitverfassten Frankfurter Leitsätze forderten einen Sozialismus aus christlicher Verantwortung. 1946 einigte man sich unter Hilperts Führung mit der SPD auf den Verfassungskompromiss, der die Verstaatlichung der Schwerindustrie vorsah. Im schulpolitischen Teil konnte die CDU ihre Vorstellungen zur Konfessionsschule durchsetzen. Hilperts wirtschaftspolitisches Konzept und sein Eintritt in die SPD-geführte Landesregierung stieß bei den nord- und mittelhessischen Kreisverbänden, aber auch bei Konrad Adenauer auf Ablehnung. Die Niederlage der CDU bei den Landtagswahlen im November 1950 bedeutete das Ende der Ära Hilpert. Nach seinem Rücktritt auf dem Landesparteitag im Juli 1952 wurde Wilhelm Fay zum neuen Landesvorsitzenden gewählt, der die Partei an den Kurs der Bundes-CDU heranführte.

  • W. Mühlhausen, in: B. Heidenreich/W. Ders. (Hg.), Einheit und Freiheit. Hessische Persönlichkeiten und der Weg zur Bundesrepublik Deutschland (2000).

Angela Keller-Kühne