Wilhelm Elfes vor einem Regal mit Brille und Zigarre in der Hand, redend
Wilhelm Elfes

Wilhelm Elfes

* geboren 05.06.1884 in Krefeld
† gestorben 22.11.1969 in Mönchengladbach

Dr. h. c., Redakteur, Polizeipräsident, Oberbürgermeister, rk.

Übersicht

Erziehung im Waisenhaus; Schmiedelehre; Arbeiter in Eisenbahnwerkstatt
1911-1927 Redakteur der „Westdeutschen Arbeiterzeitung"
1919 Stadtverordneter in Mönchengladbach (Zentrum)
ab 1921 Mitglied des Preußischen Staatsrats
ab 1922 im Reichsparteivorstand der Zentrumspartei
1927-1933 Polizeipräsident in Krefeld
1945 Oberbürgermeister in Mönchengladbach
1946 Mitglied der CDU
1947-1950 MdL Nordrhein-Westfalen

Biographischer Werdegang

Als Redakteur der „Westdeutschen Arbeiterzeitung" in Mönchengladbach befehdete Elfes das „liberal-kapitalistische Wirtschaftssystem", sprach sich gegen die Fürstenentschädigung und für Einheitsgewerkschaften aus. 1927 wurde er aus der Redaktion entfernt. Als Polizeipräsident in Krefeld 1933 aus dem Staatsdienst entlassen, schlug er sich als Zigarrenhändler durch und gehörte zum Widerstandskreis im Kölner Kettelerhaus. Der entstehenden CDU stand er reserviert gegenüber. Im nordrhein-westfälischen Landtag vertrat er einen Sozialismus aus christlichem Antrieb und suchte die Nähe zur SPD. 1951 erklärte er sich öffentlich gegen die Wiederbewaffnung. Damit kam es zum endgültigen Bruch mit Konrad Adenauer. Elfes hielt enge freundschaftliche Kontakte zur Sowjetunion und DDR und gründete 1953 zusammen mit J. Wirth im Sinne dieser Politik den Bund der Deutschen für Einheit, Frieden und Freiheit. 1964 nahm er die Würde eines Dr. rer. pol. h. c. der Fakultät für Journalistik der Universität Leipzig an.

Wolfgang Löhr