Lieber Herr Pünder!
Ich danke Ihnen recht herzlich für Ihre warmherzigen Worte; ich habe mich wirklich darüber gefreut.
Ich habe die Zähne zusammenbeißen müssen in diesen Tagen. - Sie haben übrigens den Nagel mit Ihrer Vermutung auf den Kopf getroffen; die staatlichen Stellen haben versagt, sie haben mir die erbetene Hilfe ausdrücklich verweigert. Ich bleibe sicher noch einige Zeit hier, vielleicht führt Sie Ihr Weg einmal nach hier, wir - meine Frau ist seit einigen Tagen auch hier, sie konnte vorher nicht wagen unsere Kinder zu verlassen, - würden uns sehr freuen, Sie zu sehen. Grüßen Sie Ihre verehrte Gattin und Ihre Kinder vielmals von uns.
Recht herzliche Grüße
Ihr Adenauer
Quelle: Bundesarchiv Koblenz, Nachlass Pünder 606. Eigenhändig. Abgedruckt in: Morsey, Rudolf: Vom Kommunalpolitiker zum Kanzler. In: Konrad Adenauer. Ziele und Wege. Mainz 1972, S. 76.