25. Juni 1963

Ansprache von Bundeskanzler Adenauer bei seiner Ankunft in Berlin

Ich danke Ihnen sehr, Herr Regierender Bürgermeister, für Ihre Worte. Ich wollte in der Tat gerne hier sein, wenn der Präsident der Vereinigten Staaten eintrifft, um damit der ganzen Welt zu zeigen, daß Berlin ein Teil unserer Bundesrepublik ist. Der Besuch des Präsidenten der Vereinigten Staaten ist vom Augenblick der Landung an ausgezeichnet verlaufen. Die Fahrt vom Flugplatz Wahn über Köln nach Bonn bot vielen vielen tausend Menschen die Möglichkeit, ihn zu sehen und ihm zu bekunden, welches Gefühl der Dankbarkeit und der Verehrung sie für die Vereinigten Staaten und für den Präsidenten Kennedy empfinden. Der Aufenthalt in Köln, im Rathaus von Köln, die Ansprache, die Präsident Kennedy dort gehalten hat, der Besuch des Domes und dann später die Rede vor dem Bonner Rathaus, haben dem amerikanischen Präsidenten sofort die Sympathien der Bevölkerung eingebracht. Zwischendurch waren Aussprachen, die durchaus für alle zufriedenstellend waren, zufriedenstellend - das möchte ich unterstreichen - auch für Sie, meine Berliner Mitbürger, die Sie das alles ja angeht. Wenn ich sage „meine Berliner Mitbürger", dann denke ich daran, daß ich in früheren Zeiten ein ganzes Jahr hier gewohnt habe und daß ich noch früher, als Präsident des Preußischen Staatsrates, jeden Monat eine Woche hier zugebracht habe. Wenn ich das alles zusammenaddiere, dann ergibt das eine lange Zeit. Ich zweifle nicht daran, daß der Besuch des Präsidenten in Berlin die Krone seines ganzen Besuches sein und daß gerade die Berliner Bevölkerung ihm zeigen wird, wie sehr sie auf die Vereinigten Staaten vertraut. Jetzt schon möchte ich Ihnen Glück wünschen, daß Sie diesen großen Tag morgen hier haben werden.

 

Quelle: Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung Nr. 110 vom 27. Juni 1963, S. 984.