Sehr geehrter Herr Herlet!
Ich beabsichtige, bei der Landesregierung Rheinland-Pfalz den Antrag auf Erteilung eines Deblockierungsscheines* für 100 Flaschen Wein zu stellen. Ich muß angeben den Namen des Weinhändlers, von dem ich den Wein zu beziehen gedenke. Bitte, geben Sie meinen Namen an. Ich kann wohl davon ausgehen, dass Sie, da Sie meinen Geschmack kennen, sich dann auch weiter für die Angelegenheit interessieren werden**.
Mit freundlichen Grüßen an Ihre Frau und Sie
Ihr
(Adenauer)
* Bescheinigung zur Freigabe von Nahrungs- und Genußmitteln, die dem freien Warenverkehr entzogen waren.
** Mit Schreiben vom 28.5.1948 berichtete Herlet von der Einschaltung des rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministers Oskar Stübinger (...) Dieser habe "seine Zusage betr. Erteilung des Deblocascheines für 100 Fl. (38er, 42er und 45er Spitzenweine)" gegeben.
Quelle: StBKAH 07.05. Abgedruckt in: Adenauer. Briefe 1947-1949 (Rhöndorfer Ausgabe). Hg. von Rudolf Morsey und Hans-Peter Schwarz. Bearb. von Hans Peter Mensing. Berlin 1984, S. 198, 553.