Torsten Oppelland
Auf Initiative des Bundeskanzleramtes 1951 gegründet, sollte die Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise den Demokratiegedanken in der Bundesrepublik Deutschland verbreiten und verfestigen. Sie war ein Public-Relations-Instrument zur Unterstützung der Politik der Regierung Adenauer, vor allem bei Multiplikatoren. Es gelang, ein beachtliches Netzwerk örtlicher und regionaler Arbeitskreise aufzubauen.
Die ADK wurde Ende 1951 auf Initiative des Staatssekretärs des Bundeskanzleramtes, Otto Lenz, und des späteren Präsidenten der ADK, Hans Edgar Jahn, in Königswinter gegründet. Schon die Rolle des Bundeskanzleramtes bei der Gründung wirft ein Licht auf die doppelte Funktion der ADK. Diese sollte satzungsgemäß vor allem zur Verbreitung und Festigung der Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland beitragen. Daneben aber war die Gründung der ADK von Beginn an als Instrument der „Public Relations" gedacht, um Unterstützung für die Politik der Regierung Adenauer vor allem bei Multiplikatoren im vorpolitischen Raum zu mobilisieren und das Kanzleramt über die Stimmung in der Bevölkerung zu unterrichten, die in zahlreichen Diskussions- und Vortragsveranstaltungen beobachtet werden konnte. Die ADK vermochte mit finanzieller Unterstützung durch das Bundespresseamt innerhalb relativ kurzer Zeit ein beachtliches Netzwerk örtlicher und regionaler Arbeitskreise aufzubauen.
Die Schwerpunkte ihrer inhaltlichen Arbeit waren: Aufklärung über die Europapolitik der Bundesregierung, über den Einsatz für den Wehrbeitrag und die Mitgliedschaft der Bundesrepublik in der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft sowie Information über die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft. Diese Themenkreise, die in den 1950er Jahren Gegenstand heftiger parteipolitischer Kontroversen waren, zeigen, dass die ADK keineswegs den überparteilichen Charakter hatte, den sie reklamierte. Nicht zuletzt deshalb bestand die SPD 1966 bei den Verhandlungen zur Bildung der Großen Koalition darauf, dass die ADK aufgelöst würde, was in den folgenden Jahren bis 1969 sukzessive geschah. Als Nachfolgeorganisation diente die Studiengesellschaft für Public Relations e.V. (gegründet 1956), die sich schließlich 2001 auflöste.