Brauweiler

Kirchenfenster in der Brauweiler Abteikirche St. Nikolaus und St. Medardus

Buntes Fenster in der Brauweiler Abteikirche St. Nikolaus und St. Medardus
Fenster in der Brauweiler Abteikirche

Kirchenfenster aus dem 19. und 20. Jahrhundert

Den größten Anteil an der farbigen Verglasung der Kirche haben die Fenster des aus Oberschlesien stammenden Künstlers Franz Pauli (1927-1979). Der seit 1951 im Rheinland ansässige Pauli hat trotz seines frühen Todes ein umfangreiches Werk hinterlassen; der Schwerpunkt liegt im Entwurf von Kirchenfenstern. Neben rheinischen Kirchen stattete er auch Kirchen in den Diözesen Essen, Münster, Paderborn und Hildesheim sowie in Nordamerika aus.Seine Entwürfe für Brauweiler stammen von 1961 (sieben Seitenschifffenster) und 1965 (Chorfenster).
Innerhalb geometrisch-abstrakt gestalteten Flächen erscheinen in der Mitte übereinander verhältnismäßig kleine Bildszenen. Die Themen dieser Bildfelder sind bei den Seitenfenstern dem Alten Testament entnommen, während die späteren Chorfenster Szenen aus dem Neuen Testament, aus Heiligenlegenden bzw. aus der Abteigeschichte vor Augen führen.

Westliches Rundbogenfenster im Nordseitenschiff

Die vier Fenster des südlichen Seitenschiffes der Abteikirche St. Nikolaus und St. Medardus in Brauweiler stehen unter dem Thema "Lobpreis der Jünglinge im Feuerofen" (Daniel 3,57-88 und 56). Da aber auch die Fenster des Nordseitenschiffes Szenen aus dem Buch Daniel zeigen, besteht eine Verbindung zum Zyklus der Gegenseite.

Von besonderem Interesse ist die Darstellung im westlichen Rundbogenfenster des Nordseitenschiffes. Es wurde von Dr. Konrad Adenauer und Jakob Dahmen gestiftet und erinnert an Adenauers Gefangenschaft im Gestapogefängnis Brauweiler (September bis November 1944). Adenauer ist im Bogenfeld des Fensters als Daniel in der Löwengrube dargestellt, auf den durch eine Öffnung Adolf Hitler als Personifizierung des Bösen herabschaut.
 

Quelle: Peter Schreiner und Monika Tontsch: Die Abteikirche St. Nikolaus und St. Medardus in Brauweiler. Baugeschichte, Ausstattung, Lapidarium, 3. erweiterte Auflage, Pulheim 2011, S. 82/83.