Oberbürgermeister Konrad Adenauer trieb die Entwicklung Kölns zum Ausstellungs- und Messestandort maßgeblich voran.
Auf Initiative von Oberbürgermeister Konrad Adenauer beschloss der Kölner Stadtrat am 2. März 1922 die Gründung einer Kölner Messegesellschaft. Ziel war es, Kölns einstige wirtschaftliche Vormachtstellung im Rheinland zurückzugewinnen.
Am 11. Mai 1924 wurde die erste Messe auf dem neuen Gelände in Deutz im Beisein von Reichspräsident Friedrich Ebert und Reichskanzler Wilhelm Marx eröffnet. "Auch heute noch ist trotz aller Verkehrseinrichtungen die Großmesse das beste Mittel, unter Aufwendung der geringsten Zeit und der wenigsten Kosten Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Neben diesen ersten Zweck der Messen tritt aber infolge der neuzeitlichen Entwicklung unserer Wirtschaft, ihrer Spezialisierung, der ständigen Änderungen und Verbesserungen ihrer Erzeugnisse der zweite Zweck der Messen fast gleichberechtigt: Die Messe gewährt die beste Gelegenheit zum Vergleichen und gibt dadurch den stärksten Antrieb zum Fortschritt", erklärte Konrad Adenauer in seiner Eröffnungsrede.
Als erste Veranstaltung öffnete an jenem Tag die Frühjahrsmesse ihre Pforten. Gezeigt wurden Eisenwaren, Textilien und Möbel. 600.000 Besucher und 2.800 Aussteller kamen, während die Leipziger Frühjahrsmesse im selben Jahr lediglich 176.500 Besucher zählte. Im selben Jahr kam die Anuga - eine Nahrungs- und Genussmittelmesse - erstmals nach Köln.
Wegen der großen Nachfrage nach Ausstellungsfläche wurde das Gelände ab 1926 erweitert. Rheinhallen, Staatenhaus und Messeturm entstanden bis 1928. Dank der internationalen Presseausstellung PRESSA 1928 wurde der neue Messestandort weltweit bekannt. Durch das "Luftkreuz des Westens" - den Flughafen Butzweilerhof - war die Messe ab 1926 auch über den Flugverkehr angebunden.
Das Großprojekt „Jahrtausendausstellung der Rheinlande“ fand vom 16. Mai bis zum 15. August 1925 in den 1924 eröffneten Messehallen in Köln-Deutz statt und präsentierte mehr als 10.000 Objekte.
Die Internationale Presse-Ausstellung, kurz PRESSA genannt, war 1928 eine sechs Monate dauernde Ausstellung in Köln. Sie wurde am 12. Mai 1928 eröffnet und sollte der wachsenden kulturellen und ökonomischen Bedeutung des Zeitungswesens und der Kommunikationstechnik Rechnung tragen.
Für die bereits erfolgreiche Kölner Messe war die PRESSA der internationale Durchbruch. Die damals erst vier Jahre bestehenden uneinheitlichen Ausstellungsbauten wurden nach den Entwürfen des Architekten Adolf Abel durch eine Randbebauung mit Turm eingefasst und um das "Staatenhaus" erweitert, in dem die 450 ausländischen Aussteller ihre Exponate präsentierten. Insgesamt nahmen 1.500 Aussteller aus 43 Ländern an der PRESSA teil.
Zur großen Eröffnungsveranstaltung erschienen Regierungsmitglieder und 200 ausländische Diplomaten. Die Messe zählte fünf Millionen Besucher aus aller Welt.