Rhöndorfer Ausgabe Online
An Dr. Klaus Brauda, CDU-Kreisverband Wuppertal
StBKAH 08.53
Sehr geehrter Herr Brauda!
Ich bestätige den Empfang Ihres gefl. Schreibens vom 8. d.Mts.1 –
Ich bitte Sie, sich von Herrn Dr. Schmidt über die Verhandlungen im Vorstand der Landesparteien am 10.4.46 unterrichten zu lassen. Sie werden daraus ersehen, daß die überwiegende Mehrzahl der Anwesenden, darunter auch ich, in weitgehendem Maße mit Ihnen übereinstimmen. Wir haben auf dieser Sitzung die Einsetzung eines Wirtschafts- und Sozialausschusses beschlossen, der alle die von Ihnen beregten Fragen einer gründlichen Untersuchung unterziehen soll2. Vorsitzende zu gleichen Rechten sind Herr Dr. Pferdmenges und Herr Gockeln, Düsseldorf. Ich bitte Sie, sich mit diesen beiden Herren oder mit Herrn Dr. Schmidt in Verbindung zu setzen, der Ihre durchaus begrüßenswerten Anregungen sicher gerne weitergeben wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr ergebener
Hierin unter anderem Angriffe auf »Führer der ehemaligen christlichen Gewerkschaften« (besonders Jakob Kaiser), deren Anspruch, »einzig und allein die Interessen der Arbeitnehmer in der C.D.U. und durch die C.D.U. vertreten zu müssen«, überhand nehme.
Zur Schaffung dieses Ausschusses und zur Aufnahme seiner Tätigkeit Ende Mai 1946 vgl. Rudolf Uertz, Christentum, S. 931.