Rhöndorfer Ausgabe Online
An CDU-Politiker in Köln
StBKAH 08.52, gleichlautende Schreiben an Bernhard Günther1, Dr. Josef Löns2 und Josef Quademechels, alle Köln, ohne Anrede
Weder die CDU für Köln noch die CDU Rheinprovinz kann bei ihren gegenwärtigen Raumverhältnissen auch nur einigermaßen vernünftig arbeiten. Ich bitte daher, mit allen Kräften bemüht zu sein, daß die Wiederherstellungsarbeiten in dem Hause Herwarthstr. schnellstens zu Ende kommen. Ich habe Herrn Dr. Löns gebeten, sich mit Ihnen in ständiger Verbindung zu halten. Tun Sie bitte, was Sie können zur Beschleunigung der Arbeiten. Wir sind in der Organisation ganz außerordentlich rückständig. Es ist aber nichts zu machen, wenn wir keine anderen Räume haben.
Ihr sehr ergebener
P.S. (Brief Löns)
Ich bitte, wegen Telefonanschlüssen mit Herrn Präsident Baumhoff in Verbindung zu treten. Die anliegenden Briefe wollen Sie bitte den betreffenden Herren übergeben.
Ich füge Durchschlag eines Briefes an Herrn Dr. Schwering bei wegen Abhaltung von Versammlungen und bitte Sie, die Angelegenheit im Auge zu halten. Ich bitte auch, mir demnächst Vorschläge zu machen wegen Regelung der Autofrage für die Partei.
Günthers besondere Beziehungen zu Adenauer reichen in die Zeit nationalsozialistischer Verfolgung zurück, in der er dazu beitrug, den Kontakt zwischen dem Kölner Freundeskreis und Rhöndorf aufrechtzuerhalten; vgl. hierzu den aus Anlass von Günthers 30. Firmenjubiläum am 1./2.5.1969 in der ›Kölnischen Rundschau‹ erschienenen Artikel von Otto Lowig, Im Monteuranzug. Kurierdienste für Konrad Adenauer.
Angaben zum parteipolitischen Engagement bei Leo Schwering, Frühgeschichte, S. 148, 182; zu Löns' (für die Abwicklung der in dieser Edition erfassten Parteikorrespondenz bedeutungsvollen) Zusammenarbeit mit Konrad Adenauer vgl. Rudolf Morsey, Konrad Adenauer und die Gründung, S. 11, 19.