Rhöndorfer Ausgabe Online

16. April 1946 (Rhöndorf)

An Oberpräsident Johannes Gronowski

, Bad Driburg

StBKAH 08.57


Sehr geehrter Herr Gronowski1!

Haben Sie herzlichen Dank für Ihren Brief vom 12. d.Mts.2. Ich bin sehr froh, daß Sie die schwere Bürde auf sich genommen haben. Ich stimme mit Ihnen darin überein, daß die jungen Leute möglichst bald an die vorderste Front rücken müssen, aber einstweilen sind sie noch nicht da3. Am 24.4.46 und folgende Tage findet eine Sitzung des Zonenausschusses der CDU in der Nähe von Gütersloh statt. Ich habe den Namen des Ortes augenblicklich nicht gegenwärtig. Ich hoffe sehr, daß wir uns da einmal aussprechen können.

Mit vielen Grüßen
Ihr ergebener
(Adenauer)
 


  1. ^

    Angaben zur Tätigkeit vor 1933 bei Horst Möller, Die preußischen Oberpräsidenten der Weimarer Republik als Verwaltungselite, in: VfZ Jg. 30 (1982), S. 8-10; vgl. den biographischen Aufsatz von Karl Teppe in: Walter Först (Hg.), Aus dreißig Jahren, S. 20-27 und Karl Teppe, Die Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, in: Mentalitäten und Lebensverhältnisse. Festschrift zum 60. Geburtstag von Rudolf Vierhaus, Göttingen 1982, S. 264-267. Hinweise auf Gronowskis Schlüsselfunktion bei der westfälischen Unionsgründung in der Festschrift ›10 Jahre CDU-Westfalen‹ (passim) und bei Leo Schwering, Frühgeschichte, S. 125-127.

  2. ^

    Gronowski hatte Adenauer von seiner am 29.3.1946 durch den geschäftsführenden Vorstand seines Landesverbands erfolgten, am 9.4.1946 durch die Provinzialvertretung bestätigten Wahl zum westfälischen CDU-Vorsitzenden in Kenntnis gesetzt.

  3. ^

    Vgl. hierzu Rudolf Morsey, Konrad Adenauer und die Gründung, S. 104.