Rhöndorfer Ausgabe Online

25. Juli 1945 (Köln)

An Ada Deichmann

, Bad Godesberg

HAStK Acc. 2, A 355/2


Liebe Frau Deichmann1,

Schicken Sie bitte in der Angelegenheit des Deichmann-Hauses Ihren Vertreter mit präzisen Vorschlägen hinsichtlich der benötigten Arbeitskräfte und Baustoffe zu Herrn Baurat Langenberg im Allianz-Gebäude. Ich hoffe, daß geholfen werden kann. Herr Waetjen war bei mir. Ich danke Ihnen dafür, daß Sie ihn mir zugeschickt haben. Ich werde gern diese Beziehung pflegen2. Hoffentlich darf ich bald wieder die Freude haben, Sie zu sehen.

Mit herzlichen Grüßen
wie immer
Ihr
gez.
(Dr. Adenauer)
Oberbürgermeister


  1. ^

    Zum verwandtschaftlichen Hintergrund Deichmanns vgl. Robert Steimel, Mit Köln versippt Bd. 1, Tafel 37.

  2. ^

    Hierzu das Anschreiben vom 23.7.1945: »Heute über Nacht waren 4 Herren aus der Schweiz, 2 ev. Pastöre, Herr Wätjen und ein Amerikaner bei mir…Bei diesen Herren ist echte Hilfsbereitschaft (über den Caritasverband u. die innere Mission) vorhanden«. (Bei Waetjen dürfte es sich, weil von Frau Deichmann genannt, angesichts ihres verwandtschaftlichen Hintergrundes, um den Rechtsanwalt Eduard Waetjen handeln, der – mit Helmuth James Graf von Moltke befreundet – im Zweiten Weltkrieg »dem Deutschen Konsulat in Zürich zugeteilt war und ... als Verbindungsmann diente zwischen [Allen Welsh] Dulles und der deutschen Untergrundbewegung«.; vgl. Hans Rothfels, Die deutsche Opposition gegen Hitler. Eine Würdigung. Neue erweiterte [Taschenbuch-] Ausgabe, Frankfurt/Main 1964, S. 197).