Rhöndorfer Ausgabe Online
An Dr. Arthur Menge
, HannoverStBKAH 07.11
Sehr geehrter Herr Menge!
Es war schade, daß Sie am 27.3. nicht nach Hamburg kommen konnten1. Der Verlauf der bisherigen Verhandlungen zwischen Ihrer und unserer Partei hat anscheinend unter keinem günstigen Stern gestanden. Es wird sich zunächst mit Ihnen in meinem Auftrag in Verbindung setzen Herr Dr. Kannengiesser aus Osnabrück. Inzwischen ist aus Kreisen Ihrer Parteifreunde wieder brieflich bei mir angeregt worden, daß ich mich persönlich mit Ihnen über die Frage einer Vereinigung der Parteien unterhalten solle. Ich werde dies sehr gerne tun. Ich könnte am 1. Mai von Hamburg aus nach Hannover kommen. Bitte, teilen Sie mir mit, ob Ihnen eine Verhandlung zwischen uns beiden genehm sei und ob der 1. Mai Ihnen passen würde2.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr ergebener
Ob es am Rande der 2. Zonenbeiratssitzung (Adenauer war am 26./27.3.1946 in Hamburg gewesen) auch zu Besprechungen mit Vertretern der Niedersächsischen Landespartei (als deren Vorsitzenden Adenauer Menge anschrieb) gekommen war, konnte nicht nachgewiesen werden; gleiches gilt für die im nachfolgenden erwähnte briefliche Kontaktaufnahme aus diesem Lager.
Zu diesem Gesprächstermin auch die Antwort Menges vom 19.4. 1946 sowie die Eintragung Adenauers in seinen Taschenkalender für den 1.5.1946: »Hannover, Schellingstraße«, d. i. die Anschrift von Günther Gereke.