Die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus mit Sitz im heutigen Bad Honnefer Ortsteil Rhöndorf ist die älteste Politikergedenkstiftung der Bundesrepublik Deutschland. Mit ihrer Gründung 1967 schuf der Bund erstmals einen Ort, der an die demokratische Staatsneugründung erinnert.
Die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus erinnert an den Politiker, ersten Bundeskanzler, Staatsmann und großen Europäer Konrad Adenauer. Sie
macht Adenauers Wohnhaus und Garten öffentlich zugänglich,
unterhält eine Dauerausstellung in Rhöndorf,
unterhält das Konrad-Adenauer-Forum Berlin mit Dauerausstellung und Veranstaltungen,
leistet historisch-politische Bildungsarbeit,
pflegt in ihrem Archiv den Nachlass Konrad Adenauers,
erschließt diesen durch ihre Editionen und
liefert mit Tagungen und Publikationen einen wichtigen Forschungsbeitrag zur jüngeren deutschen Geschichte.
Zu Lebzeiten hatte Konrad Adenauer den Wunsch geäußert, sein Haus zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach seinem Tod am 19. April 1967 zeigten große Besucherströme nach Rhöndorf den öffentlichen Wunsch, das Privathaus des ersten Bundeskanzlers als Ort der Erinnerung zu erhalten. Adenauers sieben Töchter und Söhne schenkten daher im Dezember 1967 Haus, Garten und persönlichen Nachlass der Bundesrepublik Deutschland. Im Gegenzug verpflichtete sich der Bund, eine Stiftung einzurichten, um das Andenken an Konrad Adenauer zu wahren.
Seit November 1978 besteht die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus als selbständige, bundesunmittelbare Stiftung des öffentlichen Rechts. Zunächst dem Bundesministerium des Inneren unterstellt, ist sie seit 1998 Teil des Geschäftsbereichs der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Von dort erhält die Stiftung einen jährlichen Haushalt von derzeit rund 2,9 Millionen Euro.
Die Stiftungsarbeit ruht auf den drei Säulen Archiv, Wissenschaft und Museum. Die organisatorische Struktur entspricht der staatspolitischen Bedeutung der Einrichtung: Das Kuratorium wird als höchstes Gremium direkt vom Bundespräsidenten berufen. Auf diese Weise sind mindestens drei verschiedene politische Parteien aus Regierung und Opposition im Kuratorium vertreten, die den überparteilichen Auftrag der Institution unterstreichen.
Das Ensemble aus historischem, denkmalgeschütztem Wohnhaus und zeitgemäßer Ausstellung in Bad Honnef-Rhöndorf ist ein einzigartiger Erinnerungsort der Demokratiegeschichte. Das Wohnhaus Adenauers ist der eigentliche Publikumsmagnet. Der Blick durch das Schlüsselloch weckt Neugier und verschafft einen niederschwelligen Einstieg in die Geschichte. Die Ausstellung „Konrad Adenauer 1876-1967. Rheinländer, Deutscher, Europäer" steht dem historischen Ort an Attraktivität nicht nach.
Beide Teile erfüllen spezifische Funktionen: Das Wohnhaus steht für Nähe, die Ausstellung für Distanz zum Objekt der Betrachtung. Der biographische Zugang bietet eine einzigartige Möglichkeit, Geschichte für ein breites Publikum zu vermitteln. In Rhöndorf kann deutsche Geschichte aus zwei Jahrhunderten und über fünf wechselvolle Epochen durchlebt werden.
Dabei wird erfahrbar, dass unsere Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. In Konrad Adenauers Lebensgeschichte kristallisiert sich die erfolgreiche demokratische Neugründung nach dem deutschen Zivilisationsbruch. Dies macht die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus zum Ort der Demokratiegeschichte der Bundesrepublik.
In Berlin-Mitte macht seit 2024 das Konrad-Adenauer-Forum den Gründungskanzler und seine Politik auf rund 400 m² mit einer interaktiven, multimedialen Ausstellung erlebbar.
Die Ausstellung „Konrad Adenauer. Der erste Bundeskanzler“ nimmt den demokratische Neubeginn Westdeutschlands von 1949 bis 1963 in den Blick und zeigt entlang der inhaltlichen Schwerpunkte Demokratie, Freiheit und Europa, wie stark die Ära Adenauer mit ihren Krisen und Erfolgen die gesamtdeutsche Gesellschaft bis heute prägt.
Eine aufwändige 360-Grad-Inszenierung lässt die Besucherinnen und Besucher eine Fahrt mit John F. Kennedy, Willy Brandt und Adenauer durch die jubelnde West-Berliner Bevölkerung nacherleben. Auf diese Weise tauchen sie in die Ära Adenauer ein und lernen mehr über die Anfänge der Bundesrepublik.
Neben dem individuellen Besuch werden auch Überblicksführungen durch die Ausstellung und Themenführungen, etwa zum Ost-West-Konflikt und der Westbindung, angeboten – sowie eigene thematische Workshops für Schulklassen. Eintritt und Führungen sind kostenfrei.
Hier lebte Konrad Adenauer in den letzten 30 Jahren seines Lebens. Das original erhaltene Wohnhaus, umgeben von einem großzügigen Garten, bietet außergewöhnlich authentische Einblicke in das politische und private Leben des Gründungskanzlers.
Die 2017 eröffnete Ausstellung "Konrad Adenauer 1876-1967. Rheinländer, Deutscher, Europäer" spannt den Bogen über fünf Epochen deutscher Geschichte.
Eine wesentliche Aufgabe der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus ist die Erhaltung und Erschließung des Nachlasses Konrad Adenauers.
Die 2024 eröffnete Ausstellung „Konrad Adenauer. Der erste Bundeskanzler“ macht den Gründungskanzler in Berlin erlebbar.