Rhöndorfer Ausgabe Online
An Rosemarie Schulz-Wulkow
, HamburgStBKAH 07.03
Sehr geehrte Frau Schulz-Wulkow1,
Zu meinem großen Bedauern muß ich Ihnen mitteilen, daß Major Schliebusch und sein Sohn tot sind2. Major Schliebusch war aus dem Gefängnis in Köln Anfang März glücklich entkommen, erkrankte bei einem Bekannten in der Nähe von Köln, bei dem er, seine Frau und sein Sohn Unterkunft gefunden hatten, wurde von Amerikanern dort weggeholt, um in ein Krankenhaus gebracht zu werden. Er kam dann unterwegs in deutschen Beschuß und wurde nebst seinem Sohn leider getötet. Wir alle trauern ihm sehr nach. Ich hätte mich so gefreut, mit ihm zusammenarbeiten zu können.
Mit ergebensten Grüßen
(Dr. Adenauer)
Oberbürgermeister
Rosemarie Schulz-Wulkow, ehemalige Sekretärin von Fritz Schliebusch, hatte sich am 3.9.1945 aus Hamburg mit der Bitte um Auskünfte über Schliebusch an Adenauer gewandt. – Der von ihr eingangs erwähnte, von ihr 1943/44 angefertigte »gesamte … Schriftwechsel von Herrn Schliebusch an Sie und Ihre Familie« ist in StBKAH nicht erhalten. –
Vgl. das Schreiben an Rechtsanwalt Franke vom 28.7.1945 und die Bescheinigung für Major Fritz Schliebusch vom 8.11.1945.