Rhöndorfer Ausgabe Online

17. Dezember 1945 (Rhöndorf)

An Dr. Hans Rörig

, Köln

Original in HAStK Best. 1290, A 70A


Sehr geehrter Herr Rörig!

Mein Sohn Konrad ist aus Norwegen zurück! Wir alle sind sehr glücklich darüber. Er ist als erster seiner ganzen Formation entlassen worden. Das ist sicher auf Ihre Vermittlung und Sir S[idney] Clive's Hilfe zurückzuführen1. Wir danken Ihnen sehr herzlich, und ich bitte Sie, auch S. S. Cl. meinen herzlichsten Dank zu übermitteln. Ich kann ihn ja nicht erreichen. –

Ich hoffe, daß Sie weiter gekommen sind, es wird mich sehr interessieren, darüber etwas zu hören. – Daß ich infolge Eingreifens des Berliner Kontrollrates in höflicher Form aus dem »Banne« erlöst worden bin werden Sie inzwischen gehört haben2.

Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für 1946.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Adenauer


  1. ^

    Mit dem letzten in diesem Zusammenhang erhaltenen Vermittlungsschreiben hatte Rörig am 13.11.1945 – immer noch aus Bern – Sir Sidney Clive erneut um Intervention gebeten: »The return of his son would be the Christmas present for [Adenauer].«
    Zu Rörigs eigener Rückkehr nach Köln Ende November 1945 vgl. seine Erinnerungen in der letzten Folge der Serie ›Riesen und Zwerge werfen Schatten‹, in: Der Journalist Jg. 13 (1963), S. 393 sowie den Hinweis bei Josef Hofmann, Journalist, S. 170.

  2. ^

    Vgl. Anm. 1 des Schreibens an Ernst Schwering vom 13.12.1945.