Rhöndorfer Ausgabe Online
An Hilda Wagner
, BremenStBKAH 07.03
Sehr geehrtes Fräulein Wagner,
Am Sonntag den 16.9.45 waren Herr und Frau Rödig aus Nistermühle bei mir. Wir sprachen auch von Ihnen. Sie hatten noch nichts von Ihnen oder Ihrem Vater gehört1. Die Nistermühle ist von allem ganz verschont geblieben. Es sind lediglich vor einigen Monaten plündernde Fremdarbeiter eingedrungen, die einige Sachen des Herrn Erdmann mitgenommen haben.
Ich nehmen an, daß Ihre Sachen alle unbeschädigt sind.
Nach Nistermühle bezw. Hachenburg zu kommen, ist sehr schwer, da Hachenburg französisch besetzt ist und Pässe nicht erteilt werden. Ich empfehle Ihnen, noch etwas mit der Reise zu warten, es heißt, daß die Paßschwierigkeiten etwas gemildert werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr ergebener
(Dr. Adenauer)
Oberbürgermeister
Vgl. das Schreiben an Hilda Wagner vom 9.7.1945.