Rhöndorfer Ausgabe Online
An Oberbürgermeister Karl Arnold
, DüsseldorfStBKAH 08.20, mit ms Vermerk »Persönlich!«
Lieber Herr Arnold!
Dankend bestätige ich den Empfang Ihres Schreibens vom 29. v. Mts.1, , das mir heute Herr von Gumppenberg in Düsseldorf übergab. Ich fürchte, wir werden diese Liste überhaupt noch einmal nachprüfen müssen. Für meinen Geschmack haben wir zu wenig Leute jüngeren Alters auf ihr. Einige Herren, insbesondere Herr Gockeln, stehen viel zu tief, und es scheinen mir gewisse Gegenden dort zu wenig berücksichtigt zu sein. Auch Herr Albers hat Wünsche geäußert wegen einer anderen Aufstellung der Liste. Inzwischen habe ich auch gehört, daß Herr Frowein2 von den Engländern entlassen ist, so daß wir ihn nicht auf unserer Liste nehmen können. Wann, wie und wo können wir eine Änderung vornehmen? Ich finde, daß der Kreis neulich schon zu groß war. Ich würde vorschlagen, daß Sie, Herr Pferdmenges, Herr Gockeln, Herr Dr. Müller und ich uns einmal zusammensetzen sollten.
Zu Ihrer Orientierung lege ich Ihnen Durchschlag eines Schreibens bei, das ich heute an Herrn Oberpräsidenten Lehr gerichtet habe3. Ich bitte, dieses Schreiben streng vertraulich zu behandeln!
Es ist nötig, daß wir uns in allerengstem Kreise – vielleicht nur zu zweien – über die Personalfragen des Oberpräsidiums aussprechen.
Mit vielen Grüßen bin ich
Ihr
A
Dieses Schreiben ist in StBKAH nicht erhalten. – Adenauer hatte sich zuvor am 26.5.1946 mit einer Anfrage zur »Aufteilung der Sitze des Provinzialrats« an Arnold gewandt (StBKAH 06.05); die nachfolgend erwähnte Liste dürfte hierauf Bezug genommen haben.
Zu Frowein vgl. die von Walter Vogel herausgegebenen Erinnerungen Froweins »an seine Tätigkeit im Deutschen Wirtschaftsrat bei der Britischen Kontrollkommission in Minden«, Boppard/Rhein 1968. Hier auch nähere Angaben zum Ausscheiden Froweins aus dem Deutschen Wirtschaftsrat und zu dessen Auflösung im Juni 1946 (S. 71f., 80-82).
Vgl. das Schreiben an Robert Lehr vom 3.6.1946.